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Eine Klientin, die sehr ehrlich mit sich selbst und auch mit anderen ist, erzählte mir einige Tage nach einer schamanischen Arbeit, dass sie sich spürbar besser fühlte. Doch sie merkte auch, dass sie Schwierigkeiten hatte, mit der neuen Leichtigkeit umzugehen. Die Veränderung fühlte sich ungewohnt an, fast fremd.
Dass sie das so offen benennen konnte, hat mich sehr berührt und an etwas erinnert, das ich auch bei mir selbst immer mal wieder beobachtet hatte.
Warum uns das Alte oft sicherer erscheint als das Neue
Veränderung ist selten ein klarer Schnitt. Viel öfter ist es ein innerer Prozess, der uns herausfordert, gerade dann, wenn das Alte uns trotz Schmerz eine gewisse Sicherheit gibt.
Selbst destruktive Muster können sich vertraut anfühlen. Wir kennen ihre Regeln, ihre Auswirkungen, sogar unsere Reaktionsstrategien. Und wir wissen, wie andere Menschen darauf reagieren. Dieses Wissen gibt uns Halt, auch wenn wir unter den alten Mustern leiden oder sie sogar gefährlich sind.
So paradox es klingt: Sicherheit entsteht oft nicht durch das Gute, sondern durch das Bekannte.
Mut zur Veränderung – und was dir dabei hilft
Wenn wir uns für einen neuen Weg entscheiden, begegnen wir nicht nur neuen Möglichkeiten, sondern auch neuen Unsicherheiten. Unsere bisherigen Werkzeuge greifen nicht mehr. Gefühle verändern sich, Gedanken wandeln sich, Menschen reagieren anders. All das kann verunsichern.
Deshalb braucht echte Veränderung nicht nur Mut, sondern auch Geduld, Selbstmitgefühl und manchmal Hilfe von außen oder „oben“.
Hier findest du einige Schritte, die dich auf diesem Weg unterstützen können:
1. Wahrnehmen und annehmen
- Nimm wahr, welche Herausforderungen du mit einer Veränderung hast.
- Sei vollkommen ehrlich mit dir selbst, auch wenn es weh tut.
- Lass Gefühle wie Angst oder Unsicherheit da sein, ohne sie wegzudrücken.
2. Ressourcen entdecken
- Erinnere dich an deinen Mut, deine Geduld, deinen Willen – oder suche Verbindung mit Menschen oder geistigen Helfern.
- Beobachte, welche inneren oder äußeren Kräfte dich bereits unterstützen.
3. Schritt für Schritt gehen
- Nimm dir die Zeit, die du für die Veränderung brauchst. Echte Veränderung ist kein Wettlauf.
- Gehe kleine Schritte, die sich gut anfühlen.
- Sei sanft mit dir, wenn du alte Muster wiederholst. Das ist ganz normal.
4. Das Alte würdigen – das Neue wählen
- Überlege dir, ob du tatsächlich bereit bist, das Alte gehen zu lassen.
- Welche Vorteile hattest du in der alten Situation?
- Kannst du das Wertvolle ins Neue integrieren – oder brauchst du einen echten Abschied?
- Wenn es Trauer auslöst: Erlaube dir zu fühlen.
5. Unterstützung annehmen
- Suche dir Menschen, die dich stärken – im Freundeskreis oder professionell.
- Veränderung gelingt leichter im Kontakt als im Alleingang.
6. Dranbleiben
- Gib nicht auf, wenn es nicht sofort klappt.
- Veränderung ist ein Tanz, kein Sprint.
- Bleibe neugierig. Das Neue hat oft Überraschungen für dich.
Veränderung beginnt mit deiner Erlaubnis zum Glücklichsein
Der erste Schritt in Richtung Veränderung ist oft ein leiser: Du gibst dir selbst die Erlaubnis, glücklicher zu sein. Allein mit der Entscheidung, den Weg der Veränderung tatsächlich zu gehen, dreht sich das gesamte Universum für dich in die gewünschte Richtung.
Manchmal zeigen sich gerade dann innere Widerstände, alte Stimmen oder Zweifel. Doch das ist kein Zeichen von Scheitern, sondern ein Teil des Prozesses.
Wenn du schon Erfahrungen mit bewussten Veränderungsschritten gemacht hast, wirst du merken: Mit jeder gemeisterten Hürde wächst dein Vertrauen in dich selbst, in deine Kraft, in den Wandel.
Und genau dieses Vertrauen ist gelebte Selbstliebe.
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