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Immer wieder treffe ich auf Menschen, die versuchen, ihr Ego zu überwinden und meinen, das Ego sei nicht göttlich. Welch ein Kampf!
Immer wieder begegne ich Menschen, die versuchen, ihr Ego zu überwinden. Sie sehen es als etwas Nicht-Göttliches, als Störfaktor auf dem spirituellen Weg. Und so beginnt der Kampf gegen sich selbst – ein Kampf, der Kräfte raubt und nie wirklich gewonnen werden kann.
Doch was, wenn das Ego gar kein Gegner ist?
Alles ist eins – auch das Ego
Wenn wir davon ausgehen, dass alles eins ist, dann ist auch das Ego Teil dieses Ganzen. Es kann nicht einfach verschwinden, weil es dazugehört. Warum also dagegen ankämpfen?
„Ich bin“, so heißt es in vielen spirituellen Lehren. Auf Latein: ego sum. Wenn Gott das „Ich bin“ ist, wie können wir dann das Ich, unser Ego, ablehnen und gleichzeitig ganz bei uns selbst ankommen?
Vom Meer der Möglichkeiten zur Schöpfung
Ich sehe das Ego nicht als Hindernis, sondern als Werkzeug. Denn um zu erschaffen, brauchen wir eine Form. Wenn wir eins mit allem sind, sind wir grenzenlos, ein unendliches Meer an Möglichkeiten. Doch eine Möglichkeit ist noch keine Schöpfung.
Erst wenn wir eine Wahl treffen, erschaffen wir. Wir sagen „Ich bin das“ und grenzen uns damit vom All-Einen ab. Das klingt vielleicht nach Einschränkung, ist aber in Wahrheit eine andere Form von Freiheit: die Freiheit, zu wählen.
Grenzen als Flussbett der Schöpfung
Grenzen sind nicht per se schlecht. Sie helfen uns, unsere Energie zu bündeln, so wie ein Fluss sein Bett braucht, um fließen zu können. Und das Schöne ist: Wir können diese Grenzen jederzeit neu setzen, erweitern oder auflösen.
Was wählst du zu sein?
Es gibt so vieles, das wir erschaffen können: Großes, Kleines, Wildes, Langweiliges, Tiefes, Alltägliches. Für mich persönlich geht es immer mehr darum, das zu wählen, was sich gut anfühlt. Was mir Freude macht. Was ich liebe.
Und wenn ich etwas in diesem Leben nicht erfahre? Dann vielleicht im nächsten. Ich bin unendlich. Ich habe Zeit.
Dein Ich gehört zu dir
Wir müssen keine Angst vor unserem Ich haben. Wir müssen es nicht bekämpfen oder transzendieren. Wie wäre es stattdessen, es einfach zu lieben?
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