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Inhaltsverzeichnis ein-/ausklappen
- Zwischen Angst und Aufbruch
- Ein bisschen Traumdeutungsgewissheit
- Wie ich lernte, dass Liebe der Raum für Wandel ist
- Wandlung als Lebensweg
- Loslassen als Weg in das Neue
- Wenn das Leben ruft – Hingabe in der Praxis
- Nachklang und neues Verwurzeln
- Das, was in mir geschieht, geschieht in der Welt
- Das Leben in mir
- Häufige Fragen und Antworten
- Weiterlesen / Quellen
Zwischen Angst und Aufbruch
Seit gut anderthalb Jahren habe ich einen wiederkehrenden Traum. Er handelt immer wieder von einer Art göttlicher, aber nicht sehr netter Übermacht, die auf die Erde kommt und tötet. Es gab wirklich überhaupt keine Möglichkeit, ihr irgendwie zu entkommen. Ich würde es schlicht als Apokalypse bezeichnen, denn es wurde einfach jeder getötet.
Diese Art Traum habe ich alle paar Monate wieder. Anfangs haben sie mir echt Angst gemacht. Ich kenne das, was in spirituellen Kreisen gern als Dunkel bezeichnet wird, gut und ich habe keine Angst davor. Ich habe es in mir integriert und arbeite damit, wenn es damit zu arbeiten gilt.
Das, was da in meinen Träumen daherkommt, ist etwas anderes. Es ist übermächtig und vor allem – und das ist anders als das, was ich bisher an dunklen Kräften kennengelernt habe – unverhandelbar.
Es war für mich so lange beängstigend, weil ich es nicht greifen konnte. Ich habe lange gebraucht, um es zu verstehen. Und ich glaube, heute ist es mir endlich gelungen, denn heute Nacht waren es griechische Götter (und eine vollkommen ungriechische Katze), die da herunterkamen.
Der Traum insgesamt hatte wieder diese apokalyptische Komponente. Als ich wach war, schaute ich mir die Wortherkunft von Apokalypse an. Und siehe da … Wahrigs Herkunftswörterbuch verrät, dass das Wort ursprünglich aus dem Griechischen kommt: apokálypsis bedeutet „Enthüllung, Offenbarung“. Es leitet sich ab vom Verb apokalýptein – „enthüllen, offenbaren“ – gebildet aus apó für „weg“ und kalýptein für „verbergen“. So gesehen bedeutet Apokalypse also nicht Untergang, sondern das Wegnehmen des Schleiers – das Sichtbarwerden dessen, was zuvor verborgen war.
Ein bisschen Traumdeutungsgewissheit
Ich finde es ja immer wieder beeindruckend, wie Träume funktionieren, welche Bilder das Unterbewusstsein und auch die geistige Welt finden, um die Bewegungen der Energie deutlich zu machen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass sie immer jene Sprache finden, die derjenige Mensch, der die Bilder bekommt, auch irgendwie deuten kann, wenn er sich auf die Suche macht und Bilder und Gefühle zusammenbringt.
Dass es heute z.B. griechische Götter und eine Katze waren, ist für mich ein großartiges Beispiel, wie es funktioniert. Ich bin ja ein sehr neugieriger Mensch und will oft wissen, wie die Dinge funktionieren, was sich hinter etwas verbirgt und bin dabei so genau, wie es mir möglich ist. Also, weiß mein Unterbewusstsein, dass ich nach dem Wort schauen werde UND ich liebe Katzen. In dem bedrohlichen Bild war also auch etwas, das ich liebe, das ein Gefühl von Heimat und Gemütlichkeit gibt und das ich oft auch einfach witzig finde. Ich glaube, der große Katzengeist hat es sich zu einer Aufgabe gemacht, uns Menschen auch immer wieder zum Lachen zu bringen, egal, in welchem Chaos wir gerade so stecken.

Nun ja, wenn ich mir die aktuelle Situation in der Welt so anschaue, sehe ich sehr viel Chaos und sehr viel Auflösung alter Strukturen, Arbeitsweisen, Überzeugungen, ohne dass das Neue schon wirklich sichtbar und greifbar wäre. Die äußeren Strukturen beginnen, sich den inneren Überzeugungen und Werten vieler Menschen anzupassen.
Momentan sieht viel nach Krieg und Klimakatastrophen aus. Doch es gibt auch Bewegungen darunter, die nicht so offensichtlich sind, weil man nach diesen Informationen bewusst suchen muss und die geben wirklich Hoffnung und können das Vertrauen stärken.
- Zum einen zeigt sich, dass die Tötungs- und Kriegsraten im historischen Vergleich stark gesunken sind. Historische Daten (u. a. Manuel Eisner, Long-Term Historical Trends in Violent Crime, 2003) zeigen einen drastischen Rückgang von Mordraten in Europa seit dem Mittelalter: von etwa 30–100 Tötungen pro 100.000 Einwohner auf unter 6,1 pro 100.000 im Jahr 2017. Diese Befunde gelten als empirisch robust, auch wenn sie auf archivalischen Daten basieren, die regional unterschiedlich gut dokumentiert sind.
- Die UNODC Global Homicide Studies zeigen auch im 20. und 21. Jahrhundert tendenziell sinkende globale Mordraten, trotz lokaler Gegenbewegungen. Statistisch belegt ist, die Gewalt sinkt nicht überall, aber im globalen Durchschnitt über Jahrzehnte.
Wobei man differenzieren sollte- Nicht alle Formen von Gewalt nehmen gleichermaßen ab.
Strukturelle, psychische und digitale Gewalt (z. B. Hass im Netz, ökonomische Ausbeutung) können zunehmen, während physische Gewalt sinkt. - Der Rückgang ist nicht linear.
Es gibt Wellenbewegungen, z. B. extreme Ausschläge durch Weltkriege oder ethnische Konflikte.
Dennoch liegt das Langzeitmittel deutlich niedriger als in früheren Jahrhunderten. - Regionale Unterschiede sind groß.
In Teilen Lateinamerikas, Afrikas oder des Nahen Ostens liegt die Gewaltquote weiterhin deutlich über dem globalen Durchschnitt.
- Nicht alle Formen von Gewalt nehmen gleichermaßen ab.
- In fast allen Weltregionen steigt die Zustimmung zu Gleichberechtigung, Bildung und Führungsrollen für Frauen. Gesetzliche Gleichstellung (Wahlrecht, Eigentum, Schutz vor Gewalt) ist heute in über 150 Ländern verankert. Jüngere Generationen zeigen in Umfragen eine klar geringere Akzeptanz für starre Geschlechterrollen, Homophobie oder autoritäre Strukturen.
- Umweltbewegungen entstehen besonders dort, wo Menschen nicht mehr ausschließlich ums Überleben kämpfen müssen, wo Bildung, Zugang zu Information und ein Mindestmaß an Sicherheit gegeben sind. Und auch in ärmeren Regionen wächst das ökologische Bewusstsein, weil Menschen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen unmittelbar spüren. Oder Menschen sind kulturell ohnehin tief mit der Natur verbunden, da muss nicht erst Bewusstsein wachsen.
- Es gibt weltweit Bewegungen der Jugend, die auf Freiheit, Frieden, Gleichberechtigung, Verbundenheit, Wertewandel und auch auf Naturverbundenheit ausgerichtet sind.
Natürlich gibt es Rückschläge und Gegenbewegungen, und in manchen Regionen verschärfen sich Konflikte.
Aber der Langzeittrend zeigt:
Die Menschheit wird insgesamt friedlicher, bewusster und gleichberechtigter, auch wenn der Weg dahin holprig ist.
Prinzipiell ist Hoffnung nicht nur ein schönes Gefühl, sie hat auch empirische Rückendeckung (siehe Quellen ganz unten).
Ich glaube, wir erleben eine echte Zeitenwende, nicht nur technisch oder politisch, sondern im Bewusstsein. Und obwohl es stürmt, zeigen all diese Zeichen: Gewaltbereitschaft sinkt, patriarchale Werte lösen sich, junge Menschen denken global, fühlen vernetzt und handeln aus Mitgefühl.
Das alte „Gegeneinander“ funktioniert nicht mehr. Wir spüren, dass alles miteinander verbunden ist: Mensch, Erde, Technik, Geist. Das ist der Anfang von etwas Neuem.
Wie ich lernte, dass Liebe der Raum für Wandel ist
Als ich mit neunzehn nach Berlin kam, zog ich in ein besetztes Haus im Friedrichshain. Gleich nebenan liegt Kreuzberg und das klang in meinen Ohren damals nach Revolution.
Doch bald merkte ich, dass hinter den Parolen und Barrikaden alte Geschichten wirkten: ungelöste Elternkonflikte, Wut, die ein Gegenüber brauchte, um sich lebendig zu erfahren. Ich fragte mich oft, was die Leute wohl nach der Revolution machen wollten. Ich sah nicht, was ihre eigentlichen Interessen waren, außer eben „die Revolution“.
Vor allem sah ich, wie sich zwei Seiten einer Medaille gegenseitig nährten: Polizei und Demonstranten, Macht und Gegenmacht. Es waren jeweils Teile desselben Systems und sie brauchten einander. Sie hielten einander am Leben.
Das war nicht das, was ich wollte. Ich wollte Wandel nicht gegen etwas, sondern für etwas. Ich schaute genau hin und nach und nach keimte in mir die Gewissheit:
Liebe ist der Raum, in dem Wandlung geschehen kann.
Ich wusste zwar noch nicht, wie dieser Weg der Liebe genau aussehen kann, aber ich wusste, dass ich diesen Weg gehen möchte.
Wandlung als Lebensweg
Veränderung war von Anfang an mein Thema. Schon im Bauch meiner Mutter begann sie während meine Eltern auf der Scheidungsbank saßen. Dann kamen Umzüge, neue Väter, neue Welten. Der Zusammenbruch der DDR.
Das Ende meines materialistischen und marxistisch-leninistischen Weltbildes (und es ist mir ein Vergnügen, Marx und den Großen Geist in einen Satz in den FAQ unten zu vereinen). Nichts blieb lange stabil, und jedes Mal musste ich mich neu zusammensetzen.
Das war recht anstrengend und manches Mal auch schmerzhaft, aber genau das ist der schamanische Weg:
immer wieder sterben und auseinanderfallen, um mehr Leben zu finden. Als Kind wollte ich Zauberin werden, als Erwachsene führte mich mein Leben auf den schamanischen Weg, also musste ich lernen, wie Verwandlung wirklich geht.
Und ich habe gelernt:
- Wenn ich Wandel zulasse, geht er schneller, einfacher und so freundlich, wie es unter den gegebenen Umständen eben möglich ist.
- Die Kräfte ordnen sich von selbst, wenn ich vertraue.
- Und hinterher ist es immer schöner, klarer, freier als zuvor.
Loslassen als Weg in das Neue
Ich kenne die Angst, den inneren Kompass zu verlieren, nicht mehr zu wissen, was ich als wahr in mir empfinden kann. Erschöpfung, Orientierungslosigkeit, diese tiefe Sehnsucht nach Sinn – all das gehört dazu, wenn Altes zerbricht. Das Zauberwort heißt Loslassen und noch mehr: Hingabe.
Es ist hilfreich, dem Leben einen Vertrauensvorschuss zu geben. Echtes Vertrauen wächst erst, wenn man erlebt, dass es funktioniert, dass Chaos, wenn man es zulässt, nicht zerstört, sondern verwandelt. Ich nenne es heute Vertrauen in den Prozess. Wenn jemand, so wie ich, wirklich geübt im Wandel ist, dann wird dieses Vertrauen wirklich stark.
In der spirituellen Welt gibt es die Idee, dass wir als Menschheit wieder an das Göttliche, an unseren Usprung andocken, uns erinnern, wer wir sind und unsere Kräfte entfalten, nachdem wir eine lange Zeit durch ein Tal des Vergessens gewandert sind. Das ist auch mein Empfinden.
Wenn wir alles kontrollieren wollen, bleibt kein Raum für das Größere, das durch uns wirken möchte.
Wir können neue Kräfte nicht mit alten Systemen begreifen.
Unser Bewusstsein muss sich erst weiten, um sie halten zu können.
Dann darf das Neue hereinwirbeln, alles durcheinanderbringen – in uns und um uns herum. Und während wir lernen, mit diesen Kräften zu leben, erkennen wir: Sie sind nicht fremd. Sie sind Teil unseres eigenen Wesens.
Das macht uns lebendiger, freier, verbundener.
Wenn das Leben ruft – Hingabe in der Praxis
Ich habe erlebt, wie laut und schmerzhaft Veränderung wird, wenn ich mich dagegenstemmen will. Je mehr Widerstand, desto lauter ruft das Leben. Je mehr Hingabe, desto fließender wird es.
Ein großartiges Beispiel für Fließen war meine Trennung Ende letzten Jahres. Ich liebte meinen damaligen Freund zutiefst. Dennoch gab es immer wieder den gleichen Konflikt, der uns beiden wehtat, und es gab miteinander keine Möglichkeit, diesen Konflikt zu lösen. Und so war mir vollkommen klar: Die Trennung war ohnehin entschieden, egal, wie schmerzhaft es gerade war.
Und dann ging alles geradezu rasant. Mitte Oktober trennten wir uns, und am 02. Januar war ich bereits an dem Ort, der sich anfühlte, als hätte er auf mich gewartet. Wohnung, Menschen, Unterstützung, sogar unerwartetes Geld, alles kam in Bewegung.
Natürlich musste ich selbst aktiv werden, suchen, handeln. Aber während ich das tat, öffneten sich die Türen fast von selbst.
Hingabe heißt nicht aufgeben.
Sie heißt: mit der Veränderung fließen, statt gegen sie anzuschwimmen.
Nachklang und neues Verwurzeln
Wandlung endet nicht mit einem Umzug oder einer Entscheidung. Auch danach kamen die Emotionen in Wellen: Erinnerungen, Schmerz, Verstehen. Diese Wellen brachten mir Klarheit darüber, warum es nicht gehen konnte, und sie führten mich einmal mehr zurück zu alten Kindheitsthemen, die nun heilen durften.

Diese Trennung hat mich noch tiefer in mir selbst verankert. Ich schöpfe heute aus mir selbst, suche keine Beziehung mehr, die noch irgendeinen Aspekt von mir retten soll, auch, wenn ich mir nach wie vor eine Beziehung wünsche. Doch ich brauche sie nicht mehr, um Sinn zu spüren. Denn Sinn erschaffe ich selbst.
Das Wort Familie ist für mich größer geworden. Es umfasst alle Menschen. Ich fühle mich in der Menschheit zu Hause. Ich bin ohnehin in Beziehung mit dem Leben, mit der Erde, mit allem.
Diese Trennung war das Wegpusten der letzten Anhaftungen am Außen. Sie hat mich in meine eigene Mitte gestellt.
Das, was in mir geschieht, geschieht in der Welt
Was in meinem Inneren passiert, geschieht auch im Großen. Auch die Gesellschaft lernt gerade, sich selbst zu halten. Wir beginnen zu verstehen, dass keine Regierung, kein System und kein Retter uns befreien kann, wenn wir es nicht selbst tun. Wir lernen, Verantwortung zu übernehmen, nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe.
Menschen und Gemeinschaften erkennen, dass nachhaltige Veränderung von innen entstehen muss – aus Selbstverantwortung, Bewusstsein und Kooperation. Wenn eine Gesellschaft beginnt, aus Liebe zu handeln, statt aus Angst vor Strafe oder Verlust, ist das ein Zeichen von innerer Reifung.
So wie ich gelernt habe, loszulassen und aus mir selbst zu schöpfen, lernt die Menschheit, auf eigenen Beinen zu stehen. Es ist kein leichter Prozess. Aber er führt in Reife, Würde und Freiheit.
Das Leben in mir
Seit einigen Wochen spüre ich das Leben in mir wie eine leuchtende Wolke aus Energie. Wie diese Wachsböbbel (ja, das ist wirklich das Wort, das mir dazu einfällt) in einer Lavalampe, die aufsteigen, tanzen, sich verbinden und wieder trennen, um sich neu zu verbinden.
Es ist warm, pulsierend, verbunden mit Liebe und fühlt sich an wie das pure Leben. Manchmal ist es still, manchmal kraftvoll, aber es erinnert mich jeden Tag daran, dass Wandel nichts anderes ist als Leben in Bewegung.
Wenn wir aufhören, uns zu wehren, wenn wir das Chaos in uns zulassen, beginnt das Leben als fühlbare Realität durch uns zu fließen.
Und dann erkennen wir: Wir sind nicht Opfer des Wandels. Wir sind der Wandel. Und das ist eine wundervolle Nachricht.
Wenn ich auf das schaue, was all diese Wandlungsprozesse in mir und um mich bewegen, erkenne ich ihre gemeinsame Wurzel:
- Bedingungslose Selbstliebe lehrt mich, mich selbst nicht mehr zu verurteilen, auch dann nicht, wenn ich Angst habe, falle oder zweifle. Sie ist das Fundament, das mich hält, während Altes zerbricht und die mich nährt, egal, wie die äußeren Umstände gerade sind.
- EinSein erinnert mich daran, dass mein persönlicher Weg kein isolierter Pfad ist, sondern Teil eines großen Gewebes. Das, was ich in mir verändere, ändert sich auch im kollektiven Feld – und umgekehrt. Jede Wandlung in mir ist ein Puls im Herzschlag der Welt.
- Und Meisterschaft bedeutet nicht Kontrolle, sondern Hingabe an das Leben selbst. Sie ist die Reife, im Sturm still zu bleiben, zu lauschen, statt zu kämpfen – und das Neue in Liebe zu empfangen, wenn es anklopft.
Und so mag die eigentliche Apokalypse, also Offenbarung unserer Zeit sein, dass die Welt nicht zerstört wird, sondern sich – durch uns – zu erinnern beginnt, wer sie ist.
Häufige Fragen und Antworten
Was meine ich mit „Apokalypse“ in diesem Text?
Nicht Weltuntergang, sondern Offenbarung (griech. apokálypsis): das Wegnehmen des Schleiers. In meinen Träumen erscheint die Kraft zunächst bedrohlich, verweist aber darauf, dass Verborgenes sichtbar wird.
Sind die „griechischen Götter“ im Traum wörtlich zu verstehen?
Nein, sie sind Symbolfiguren für übermächtige Offenbarungskräfte. Sie stehen für das Unverhandelbare des Wandels, nicht als Strafe, sondern als Energieschub, der Verdecktes ans Licht bringt.
Warum taucht eine Katze im apokalyptischen Bild auf?
Die Katze verkörpert für mich Humor, Zuhause-Gefühl und Lebendigkeit. Sie ist ein Gegenpol zum Bedrohlichen: eine Erinnerung, dass das Leben auch im Wandel verspielt und warm bleiben darf und dass da etwas kommt, das ich liebe.
Worin unterscheidet sich „Dunkel“ von „göttlichem Dunkel“?
Unter „Dunkel“ verstehe ich integrierbare Schattenanteile. Das „göttliche Dunkel“ erlebe ich hingegen als unpersönliche, neutrale Ordnungsdynamik – eine Qualität des Zeitgeists. Wo viele Seelen nach Wandel rufen, setzt diese Dynamik ein und bringt Verdecktes ans Licht. „Nicht verhandelbar“ meint dabei nicht Fatalismus, sondern Reife: Ein Entwicklungsschritt ist fällig, weil wir ihn innerlich bereits gewählt haben.
Wie passt Marx’ „Quantität→Qualität“ zu diesem Wandel?
Viele kleine Veränderungen summieren sich, bis eine neue Qualität entsteht. So zeigt sich das „göttliche Dunkel“ als kollektiver Kippmoment: unzählige individuelle Reifeschritte verdichten sich zu einer neuen Bewusstseinsstufe. Das ist weniger Strafe von außen, als viel mehr eine natürliche Folge innerer Bewegung.
Wie passen Loslassen und Hingabe zu aktivem Handeln?
Hingabe heißt nicht nichts tun. Ich handle (Wohnung suchen, entscheiden), aber ohne Verkrampfung. Wenn Widerstand sinkt, öffnen sich die passenden Türen und der Prozess wird fließender.
Sind meine gesellschaftlichen Hoffnungen nur Wunschdenken?
Nein, es gibt Langzeitdaten zu sinkender körperlicher Gewalt und Anzeichen für Wertewandel (z. B. Gleichberechtigung, Jugendengagement). Trends sind nicht linear und regional verschieden, aber die Richtung zeigt auf Reife und Verbundenheit.
Wie halte ich die Spannung zwischen Hoffnung und Nachrichtenlage aus?
Durch beides: nüchterne Faktenprüfung und innere Praxis (Atem, Körper, Natur, Beziehungen). Hoffnung ist kein Ausblenden, sondern eine Haltung, die Handeln ermöglicht.
Was bedeuten Bedingungslose Selbstliebe, EinSein und Meisterschaft hier konkret?
Selbstliebe: mich nicht verurteilen, auch im Zweifel und mich auf allen Ebenen nähren. EinSein: mein Wandel wirkt im Feld und umgekehrt. Meisterschaft: Reife als Hingabe, nicht Kontrolle; lauschen statt kämpfen und das Neue in Liebe empfangen.
Und hier kommt eine lange Liste von Quellen:
- Eisner, M. (2003). Long-Term Historical Trends in Violent Crime. Crime and Justice.
- Pinker, S. (2011). The Better Angels of Our Nature: Why Violence Has Declined. New York: Viking.
- United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC). (2023). Global Study on Homicide 2023. Vienna: United Nations.
- Hard numbers? The long-term decline in violence reassessed. Empirical objections and fresh perspectives
- World Values Survey 2023 – Cultural Map of the World (zeigt empirisch den Trend von Überlebens- zu Selbstverwirklichungswerten)
- Long Read: Russian Youth against War
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